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Da
habe ich gestern, nein, inzwischen ist es vorgestern, bin gespannt,
wie lang das noch dauert, bis die Zeit ganz vergangen ist, zufällig
im ORF so eine Sendung gesehen, die heißt Grüß
Gott, Österreich, nein, so heißt sie nicht, sie heißt
(noch) Willkommen und nicht Vollkommen (auch nicht Verkommen!) in
Österreich, und zwar die Promi Time so kurz vor sechs. Da muß
ich natürlich schauen, wer da dazugehört zu den Promis,
zum Glück ich nicht, da müßte ich mich ja selber
verlassen, nachdem mich schon Gott seit langem verlassen hat, also
den habe ich schon selber rechtzeitig weggeschickt, sonst würde
er womöglich mit mir im Fernsehn auftreten wollen (das war
jetzt so ähnlich wie die Ableitung des Klassenhasses, an dem
ich doch so leide, unter der Bestimmung der Entfremdung, die von
der gleichgültigen Fremdheit bis zur wirklichen feindseligen
Entfremdung - in meinem Fall von Gott, bald aber von den österr.
Massenmedien, wartet nur! Balde, nein es ist eh schon soweit! Ich
dreh euch den Hals ab, aus dem es dauernd sprudelt! - fortschreiten
muß, und die ich fortschreiben muß), der Gott. Schön.
Ich hab mir das also angeschaut, am 11.11. 03, diese Promi Time,
und da habe ich, wie eine Vision aus einer schöneren Welt,
eine Modeschau aus dem Museumsquartier gesehen. Es gab da den chinesischen
Preisträger für Mode, La Hong, der schöne Gewänder
entworfen hat, die Frauen natürlich schöner machen als
sie sind bzw. vorhandene Schönheit auf das natürlichste,
bzw. Schönheit natürlich unterstreicht, was ja eh seine
Pflicht ist, und dann gab es eine Modeschau von japanischen Modedesignern,
in diesem Fall Junya Watanabe pour Comme des Garçons und
Rei Kawakubo. Hat mich so gefreut, daß ich rechtzeitig aufgedreht
habe, denn ich interessiere mich besonders für japanische Mode,
seit vielen Jahren schon, ich werde sicher einmal mehr darüber
schreiben, denn diese Japaner heben in ihrer Mode die Mode auf,
indem sie alles in ihr aufbewahren, was es in ihr je gegeben hat
(ja, auch den Benjamin’schen Tigersprung in die Vergangenheit!),
damit sie sich auch beliebig wieder alles herausnehmen können.
Aber was nehmen sich die Kommentatoren vom staatlichen österr.
Rundfunk dazu heraus? Sie pudeln sich auf. Tun sie ja immer. Aber
jetzt stellen sie sich dazu auf die Hinterbeine, damit man ihre
häßlichen Bäuche, zum Glück ohne jedes Geschlecht,
das wäre nun wirklich zuviel, und ihr gestutztes Pudelhaar
dort unten sehen kann. Sie regen sich auf, diese moderaten Kommentatoren,
daß Frauen, anstatt ihren Empfindungen hinterher zu hecheln,
für die allein sie ursprünglich geschaffen wurden, sich
von angeblichen Anhängern des Unnatürlichen das Natürlichste
von der Welt, nämlich ihre eigene weibliche Schönheit
(ist Gratis-Werbegeschenk zu den Empfindungen dazu!), absichtlich
häßlich machen, entstellen lassen, um in Fetzen, eigentlich
Lumpen herumzurennen, die aber dafür ein Vermögen kosten
(das ist übrigens typisch: Wenn die Spießer etwas angreifen,
das ihnen nicht paßt, dann sagen sie immer dazu, wieviel es
gekostet hat, nein, nicht wieviel, sondern daß es sehr viel
war, zuviel auf jeden Fall. "Die Künstler kriegen ein Geld",
dieses Stereotyp krieg ich seit Jahren um die Ohren geknallt. Ja,
wir kriegen ein Geld, mir wär auch lieber, es wären zwei
oder mehr Geld, und zwar kriegen wir es für nichts, das ist
aber auch richtig so, denn wir können nichts, aber auf jeden
Fall können wir was dafür. Wir können was dafür,
daß wir nichts können. Wir hätten ja was lernen
können. Die Spießer wollen aber, daß wir was dafürkönnen,
und kein Geld mehr kriegen für das Nichts, das wir produzieren,
für den Dreck, den wir machen. Da bezahlen sie schon lieber
dafür, daß wir und unser Dreck wieder weggeräumt
werden - wenn sie ihn nicht grade auf die Stufen des Burgtheaters
kippen, den Dreck). Da gehen die Models also in diesen wunderbaren
Tweed-Kostümen von Junya Watanabe herum, die die (noch viel
teureren) Chanel-Kostüme, die wiederum gehobene weibliche Persönlichkeiten
an sich herumtragen, weil diese Frauenpersönlichkeiten ja allein
nicht gehen könnten, spielerisch ironisieren und parodieren,
indem sie sie teilweise an den Nähten aufreissen, ausfransen
lassen, schiefe Säume "verschneiden", den Reichtum als solchen,
der sich in diesen Teilen kodiert, gleichzeitig verarschen und lächerlich
machen, nein, das wollen die Reichen aber nicht. Sie haben schließlich
diese Kleider, in denen auf eingenähten Labels Chanel oder
Prada steht, gekauft, um sich darin als Begebenheit, die jede Vorstellungskraft
sprengt (was sie vortäuschen wollen!) und jedes Vergnügen
herbeischafft, wenigstens irgenwelche Eigenschaften, Gaben, Talente
anmaßen zu können, einer muß es ja tun, und so
tun es halt ihre Kleider für ihre Larven, die, matt getönt,
gespritzt, operiert, geklopft, wie Hunde an ihnen emporspringen,
damit gezeigt wird, wie lieb man sie haben muß, aber nicht
darf, weil sie über uns stehen. Egal. Aber das österreichische
Dirndl und der österreichische Lederhosener, denen gefallt
das nicht, daß man sich über den Kleidungscode der Bürger
lustig macht, wie schaut denn der Bürger aus, wenn er nicht
das Richtige anhat! Und das Richtige erkennen wir schließlich
immer daran, daß es die Richtigen tragen, und den Richtigen
ihre Freiheit, je nach der Zeit, zu der sie auch noch passen sollten,
wenns leicht geht, sonst werden sie halt passend gemacht (Bruno
Walter hat ja beschrieben, wie schon einen Tag nach dem "Anschluß"
1938 wie durch Zauberhand die städtische Kleidung aus Wiens
Straßen verschwunden war und durch die nationale Tracht ersetzt
wurde, alles Dirndl! Alles Wadlstutzen!). Also tun wir daher jetzt
den Junya Watanabe einmal auf sein ihm gebührendes Maß
zusammenstutzen, aber ordentlich! Alles andre, das nicht zu uns
paßt, gleich auch noch wegstutzen oder ausreißen! Der
Mensch ist eh wie Gras, wie das Laub einer Schönbrunner Hecke,
ich schweife dauernd ab, aber hier darf ich es, der ganze Raum gehört
nämlich mir, soviel ich will, jaja! Das, was uns danach noch
übrigbleibt, vielleicht auch noch irgendwie zurechtstutzen
oder sofort weghauen, so, und die Menschen gleich hintennach. Vorher
ihnen ihre Kleidung abnehmen und alles sonst, was man halt zu Geld
machen kann! Denn wir wollen ja etwas von dem Geld zurückkriegen,
was unsrer gesunden Volksgemeinschaft z.B. damals die Juden gestohlen
haben, wenn sie sich was zum Anziehen gekauft oder Goldplomben in
die Zähne getan haben und überhaupt. Da stehen sie auf
im Fernsehn, da machen sie einen Aufstand (bei den Nachrichten bleiben
sie sitzen, aber derselbe Schmarrn kommt, bereits vorgefertigt und
zusammengerührt, auch dort aus ihren Mündern), die österreichischen
Apfelbäckler und Hinterbänkler und Hinterwäldler,
so wollen sie die Frau nicht sehen, daß sie mit gutem gesundem
Essen spielt und gute gesunde saubere Kleidung verunglimpft und
gute gesunde festgenähte Säume herunterreißt und
Fäden herauszieht und dann miteinander verknotet oder hängen
läßt, was brauchen mir uns mit sowas überhaupt zu
beschäftigen, wo mir doch wissen, wer mir sind und was mir
anziehen sollen, damit mir anständig ausschauen. Was Anständiges
jedenfalls. Wie schaut denn das sonst aus. Und dazu legen die Krampfhennen
und Gewitterziegen in den "Seitenblicken" ihre aufgefetteten und
abgestrafften und gut belegten Brustsemmeln auf gesteiften Unterlagen
(wahrscheinlich damit sie nicht runterfallen) zur Ansicht und Aussicht
in die Anlage, ich meine Auslage, wie die Nachbarinnen in den Gemeindebauten
(also dort wohnen sie nicht, neinnein!) ihren Vorderbau auf die
Fensterbrüstungen platzieren, wenn sie sich miteinander unterhalten,
von Fenster zu Fenster. Frau sein heißt sich zeigen, möglichst
ausgezogen, ausgeschnitten, glattlackiert und neben einem finanzkräftigen
Herrn womöglich, falls man rechtzeitig einen erwischt hat.
In
dem Roman "Stadt ohne Juden" hat der später ermordete Hugo
Bettauer (damals, als er das geschrieben hat, konnte er noch lachen,
und man konnte mit ihm noch über sowas lachen) darüber
gelästert, wie die schöne Wienerstadt ohne Juden aussehen
würde: Die Leute würden in Loden und Barchent gehen, die
Seide, der Witz, das Vergnügen, die Schönheit wären
vorübergehend mit diesen Menschen verschwunden. Und daran,
daß diese schönen Kleider fehlen, würde man erkennen,
daß auch irgendwelche Menschen fehlen! Und sie im Triumphzug
wieder zurückholen, so rasch wie möglich! Bettauer hat
tatsächlich geglaubt, DAS WÜRDE DEN WIENERN ABGEHEN! Und
all die Menschen würden ihnen fehlen, weil sie, die lieben
Wienerinnen und Wiener, keine schönen Kleider und Stoffe mehr
bei ihnen kaufen können. Er hat im Ernst geglaubt, daß
die Wiener von der "natürlichen" Einfachheit schreiend zum
Luxus zurückrennen würden, den die "Kosmopoliten" (ein
in der Sowjetunion beliebtes Schimpfwort für die Juden) ihnen
bieten können. Da hat er sich geirrt. Hat jeder engagierte
Kommunist in der Frühzeit der kommunistischen Weltbewegung
noch geglaubt, daß die Bestimmung des Arbeiters auf alle Menschen
ausgedehnt werden könne, nämlich die Bestimmung, durch
Arbeit schlicht Besitz zu erwerben ("Der physische unmittelbare
Besitz gilt ihm als einziger Zweck des Lebens und Daseins"
- eine Art Rohmilch-Kommunismus, der eben nur eine Verallgemeinerung
und Vollendung des Privateigentums ist), und zwar alle den gleichen,
die gleiche Menge davon, so hat Marx dann gesehen, wie wenig die
Aufhebung des Privateigentums eine wirkliche Aneignung ist, man
müßte ja die ganze Welt, die Bildung, die Zivilisation
negieren (naja, ist auch schon gemacht worden! Jawohl!) und zur
unnatürlichen Einfachheit des armen und bedürfnislosen
Menschen zurückkehren, der "nicht über das Privateigentum
hinaus, sondern noch nicht einmal bei demselben angelangt ist."
So. Ich habe mir Kenntnisse in der Ästhetik der Mode über
viele Jahre hinweg angeeignet, weil mich das interessiert, bitte,
einen andren interessiert sicher was andres, mich interessiert halt
das, ich kann Kleider sozusagen decodieren. Und es wäre zwar
logisch zu sagen, daß das eine bourgeoise, elitäre Haltung
ist, die ich da einnehme, sozusagen eine snobistische Einstellung,
aber von mir kann man nichts übers Bürgertum lernen, von
Watanabe kann man schon eher was lernen, weil er dessen Codes konsequent
subversiv unterläuft, und zwar in der Nachahmung und gleichzeitig
Veränderung dieser Codes, (würden sie nicht nachgeahmt,
könnte man ja auch die Veränderungen an ihnen nicht bemerken)
und auch, indem man den reinen Konsumentenstandpunkt vertritt, kann
man nichts lernen, und indem man glaubt, einen besseren Standpunkt
zu haben, noch weniger als nichts. Vielleicht ist es so: die japanischen
Designer ahmen eine manufakturartige Produktionsweise nach, und
sie machen ja auch sicher mehr von Hand als die anderen, das bringt
ihre Liebe und Sorgfalt zum Material mit sich, es sind ja nicht
zwei dieser ausgefransten Jacken und Röcke völlig gleich,
und möglicherweise katapultiere ich mich, indem ich diese Sachen
aus Tonnen von anderen sofort herauskenne, aus etwas Fremdem, Unheimlichem
(mir immer fremd und unheimlich Gebliebenem) wieder heraus, denn
die berühmte Marx’sche These ist ja, daß nur auf
der Grundlage dieser ganz besonderen Art von Produktionsweise, nämlich
der kapitalistischen, die Mehrzahl aller Produkte die Form der Ware
annehmen. Annehmen müssen, naturhaft. Ich eigne mir nichts
Fremdes an, nichts, was andren gehört, ich besitze nicht Kapital,
und ich verkörpere es erst recht nicht (eher verkörpern
es manche in den "Seitenblicken" mit ihren mehr oder weniger "diskreten"
Klunkern und ihren indiskreten seidenen Fetzen und ihren teuren
Uhren, alles unsichtbar sichtbar, nicht sichtbar unsichtbar, wehe,
einer klaut oder zerfetzt was davon!, denn schließlich ist
das höchste Ziel dieser Klasse - die meisten, die uns da gezeigt
werden, sind eh nur deren willfährige Schmarotzer und Parasiten
- ihr Ziel ist es, ihren Code als den einzig möglichen durchzusetzen
und dafür zu sorgen, daß ihre Kreaturen das nicht durchschauen).
Der Kapitalist funktioniert als personifiziertes Kapital, aber nicht
immer. In den "Seitenblicken" ist er auf Urlaub davon und damit
erst recht im Dienst und von der Aneignung bzw. Kontrolle fremder
Arbeit in Abwesenheit, immer natürlich in nur vorübergehender
Abwesenheit, sozusagen karenziert, doch er personifiziert es trotzdem,
das Kapital, er verkörpert eben nicht nur diese Kontrolle der
Fremdarbeit, er personifiziert auch den Verkauf dieser Produkte,
die durch Fremdarbeit erzeugt werden. Er sagt uns was und wie, er
sagt es dem ORF, und der sagt es dann freundlicherweise uns weiter,
was man anziehen kann und was nicht.
Und
"zerfetzte" Kleider von Junya Watanabe, für die auch noch ein
horrendes Geld verlangt wird (obwohl sie natürlich nichts wert
sind, sie sind ja hin, sehen Sie das denn nicht?!), die brauchen
wir nicht, wir verlangen lieber das schöne Geld für unsere
Buam und Madln und ihre Niedertracht, an der wir uns dauernd überheben,
wenn wir sie von unserem Blut und unserem Boden mit unserem gesunden
Volksempfinden (ein Luftkissen! Das hievt sogar ganze Schiffe aus
dem Wasser!) hochheben wollen. Das macht uns langsam aber sicher
überheblich. Das ausländische Japanische, das haben wir
nicht erzeugt, an dem verdienen wir nichts, und es ist unserem Landvolk
überdies artfremd. Das brauchen wir nicht. Und es kostet eben
ein Geld, viel zuviel sogar, also weg damit, weil wir brauchen dieses
Geld, um einen Begriff von unserem eigenen Wert zu erzeugen. Wenn
wir in solchen zerfledderten Fetzen herumrennen, geht das nicht.
Also heute dürfen die Leute schon am Leben bleiben, wir bringen
niemand mehr um, unser Totes ist die Wirtschaft, und die soll besonders
hochleben, je toter sie ist und je zufriedener mit dem Toten, denn
im Tod sind wir alle gleich, im Tod gibt es nur noch einen einzigen
Konzern und nur noch ein einziges Produkt, das er erzeugt; wir zeigen
ihre Treibenden, na gut, wir zeigen auch ihr Treiben, für die
Armen, wir zeigen es, gerade weil es verborgen bleiben soll, was
alle sehen, sieht niemand. Gut, die Wirtschaft hat als ihren Gegenstand
die Ware. Das Tote. Den Tod. Diese japanischen Kleider sind keine
Ware, weil sie nicht richtig tot sind. Sie ziehen Fäden wie
Kaugummi, wie ein lebender Organismus, sie scheißen auf das
Geordnete der kleinbürgerlichen alpinen Festtagstracht. Sie
machen sich heuer z.B. lustig über Diors "New Look", der ersten
eigenständigen Post-Nazi-Couture im befreiten Europa. Das scheint
besonders verwerflich zu sein, daß man so schöne Kleider
einfach verwirft, indem man etwas, das erst befreit werden mußte,
in ihnen parodiert. Der Produktionsprozeß, den immer andere
antreiben müssen, während der Seitengeblickte und Seitengeblitzte
und Überflitzer schließlich davon profitieren möchte
(indem er selber an sich selber zeigt, was grade angezeigt, angesagt
ist, schön immer alle dasselbe, das ihre "ewige" Vereinigung
anzeigt, bis zur nächsten Scheidung, wo wieder Mini angezeigt
ist, ich meine: angesagt), soll in den gezeigten Abendkleidchen
und Kostümchen und Hosenanzügerln und so fort, in dem,
was "normale Menschen" so tragen, während die Wirtschaft von
ihnen profitiert und den Leuten zeigt, was Anständig Angezogen
Sein überhaupt heißt (es heißt, sich in Geldform
Dinge überziehen, und wenn man nicht dasselbe Geld hat wie
die Überflieger, dann zieht man trotzdem dieselben Dinge an,
nur sind sie dann billiger, jeder, der zuhause eine Wand hat, also
wirklich jeder, erkennt darauf die Zeichen), wie geht’s weiter
im Text, also: Der Produktionsprozeß, die Arbeit wird den
anständigen Produkten für anständige Menschen um
die Ohren gehaut, und erlischt durch diesen Luftzug mit einem Seufzer
in der Ware. Der Herstellungsprozeß stockt, er implodiert
in dieser hergestellten Ware und verschwindet wie ein Gespenst im
Spinnwebfaden-Gespinst. Die man uns öffentlich zeigt. Die Ware.
Diese und keine andre. Und der Mensch soll nicht merken, daß
sein eigener Zündfunke ausgeschlagen wurde, was wollen sie
denn, das Vehikel läuft ja noch, wir brauchen doch das Erlöschen
des Funkens, damit die Ware einen Wert bekommt, der mit Arbeit nichts
mehr zu tun hat und nicht einmal mehr die Reste von ihr zeigt. Man
soll Kleidung tragen, die keine Arbeit mehr an sich trägt,
aber die arme Kleidung will selber ja auch was anhaben! Sonst könnten
ja wir ihr was anhaben! Am besten, alle sind gleich angezogen, gleich
fesch, gleich fashionable, wie es uns das Fernsehn zeigt, wo im
Insert erscheint: dieser Moderator, diese Sprecherin wurde von Tlapa
oder Fürnkranz "ausgestattet" (ich habe mich ja immer gewundert,
wieso diese Leute so stattlich aussehen, jetzt weiß ich es),
und alles andre: weg damit! Die Kluft zwischen Stadt und Land wird
durch haltsame Brücken mühsam überbrückt, und
jetzt ist alles alles alles: Land. Land in Sicht. Weg mit der sündigen
Stadt, selbstverständlich ohne oder so gut wie ohne Juden,
ja, noch viel besser ohne Juden! Gut so. Ich weiß sogar, welches
Land. Ich bin ein Japaner. Mein Zeichen: die Arbeit. Das Zeichen
meiner Arbeit: was ich angezogen habe. Eine Schraube, die durch
Wasser pflügt. Eine Schiffsschraube, die das Nichts aufwühlt,
das sofort nachgibt, schweigender Eigentümer von etwas, das
man nicht sieht. Ich ich ich.
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