Neid

Privatroman

Fünftes Kapitel, h

 


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kann ich Ihnen derzeit noch nicht sagen, Sie müssen, wie der Mann aus der Zeitschriften-Werbung immer sagt, selber lesen, werden es aber in Form dieser Dichtung nicht mehr können, es wird eine Wand zwischen Ihnen und mir errichtet worden sein, zur Hälfte steht sie schon und neigt sich bereits dem Ende (das ist das Gegenteil von Vollendung) entgegen, aber diese Dichtung braucht niemand, und sie braucht auch niemanden, der ihr entgegenkommt, wer braucht die eigentlich?, keiner, da habe ich Flasche schon ein Glas gefunden, und da ist er schon drin, der böse Rest, der in mir steckt und nicht herauskann, weil ich so verbittert bin, trotz unumstößlicher Anerkanntheit verbittert, immer verbitterter und auch immerzu beleidigt, Weltmeisterin im Beleidigtsein, das stimmt, das hat zwar ein andrer, Größerer, gesagt, aber es stimmt:  immer scharf drauf, gekränkt zu sein, niedergetreten zu werden unter fliehenden Füßen, immer gierig, eine Art von Antwort, wenn möglich eine positive, von einem andren Körper zu bekommen, wenigstens von einem einzigen, nur kenne ich den leider nicht. Da geht es mir wie der ärmlichen, ältlichen Geigenlehrerin mit ihrem Bogen, für den sie keinen Pfeil hat, denn ihr Instrument kann ihr nie zur Waffe werden, daß die Menschen nur so staunen, wenn man Zornesanwandlungen musikalisch ausdrückt, ich verstehe sie nicht, diese Frau, ich kann sie ja nicht einmal literarisch ausdrücken, ich habe keine Presse dafür, und ich brauche auch keine, jedenfalls keine Druckerpresse, wer braucht die überhaupt noch, wer braucht einen Ausdruck, wenn die Verhältnisse einen schon genug


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auspressen? Er soll sich an mich wenden, denn ich habe ihn, den Ausdruck, muß aber manchmal recht lang suchen, obwohl die Sprache schon konkreter werden kann als die Musik, da ist die Sprache eindeutig im Vorteil. So, und da haben wir also auch noch einen jungen Mann, aber der nimmt sie gar nicht wahr, und jetzt ist diese Frau verletzt wie ich, tja, wir beiden alten Frauen sind überhaupt sehr verletzlich, ich sagte es schon, alle Frauen sind verletzlicher als eine, als die einzige, die nicht verletzlich ist, aber vor allem die alternden klagen unaufhörlich, wenn sie eine Zuneigung haben und keinen Richter finden, der diesen oder jenen ihnen, uns zuspricht, damit wir gemeinsam anstatt einsam dem Alkohol zusprechen können; wir sind eine der alten Frauen, die ihren Neigungswinkel nicht kennen wollen und dauernd ausrutschen (und würden sie ihn kennen, würden sie sich vor ihm fürchten, wir älteren Damen sind nicht mehr so gut zu Fuß, wir gehen lieber unserem Arzt bei Fuß) und ihr Gefälle daher auch nicht, wollen wir nicht sehen, das Gefälle ins Bodenlose, vielleicht gibt es dort unten ja doch einen Boden, der sich leicht reinigen läßt, bis wir uns in ihm spiegeln können, aber keine Chance!, wir gefallen einfach nicht mehr, das ist die Wahrheit, wir ruhigen Frauenexistenzen, dann sind wir es sogar ganz besonders, was eigentlich und wann?, oh je, ich habe jetzt vergessen, was wir sind, wir Dichterinnen, die keine Dichte in unseren inkontinenten Schilderungen mehr erreichen, wie wir sie in unserem Körper auch nicht mehr erreichen, keine Festigkeit wie Goethe oder mindestens, nein: höchstens! einer wie Goethe, na ja, was mich betrifft: Mit dem Klebstoff wird es dann schon irgendwie gehen, es wird sich irgendwie


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ausgehen, ohne daß wir dafür erst ausgehen müßten, ach, wer vermittelt uns die Seele der Länder, in die wir nicht mehr fahren, was sage ich überhaupt seit einiger Zeit schon wir? Wir sind es nicht! Ich bin es, ich allein! Bitte, Sie vielleicht, Frau Brigitte K., aber ich bin es nicht, oder doch? Jetzt kenn ich mich gar nicht mehr aus. Von wem spreche ich überhaupt? Spreche ich etwa von mir, von und zu mir? Könnte gut sein, denn andere können es ja, das Verlassen ihrer Stätte, die eine Schädelstätte ist, ein Golgotha für Damen, ein Damenbad in der Menge, lächerlich!, ich kann sie nur beneiden, diejenigen, die sich noch zeigen können, und das überall, nicht mehr, nicht weniger, ich kann alle nur beneiden, aber ich sollte es unbedingt unterlassen, meinen Körper sinnlos in die Leere hinein rufen zu lassen, es könnte mich sonst noch wer hören. Und ich will doch einfach unerhört sein. Aber ich glaube, da brauche ich inzwischen keine Sorge mehr zu haben, bis hierher dringt keiner mehr vor. Bis zu mir kommt keiner mehr. Der durchschnittliche Nichtkünstler braucht für eine Sensation seiner Nerven irgendwann das Unvertraute und Ausländische, ich Künstlerin würde es ja auch brauchen, ich hätte es sogar noch nötiger, aber ich bekomme es nicht, ich kenne es nicht, weil ich, wie bereits tausendmal gesagt, nicht wegfahre, nirgendwohin, obwohl der Vorteil ferner Reiseziele auf der Hand liegt, na, auf der Hand vielleicht nicht. Insofern ist es ja gut, daß die Fremden zu uns nach Österreich kommen, und gern auch noch, denn ich kann ja nicht zu ihnen kommen. Ich bin ein alter Sack, ein weicher, schlaffer, alter Sack, der sich nicht zusätzlich erweichen, sondern eher schlagen läßt, weil er


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etwas anderes gemeint hat als sich selbst. Es ist paradox. Was ich nicht umhin kann auszuführen, ist die Armseligkeit der alten Frauen, hier haben wir ja schon ein Exemplar, womit könnten wir es aufspießen? Ach ja, her damit, hier habe ich einen Zahnstocher, aber wo ist unser Prachtexemplar jetzt hingekommen?, egal, das gibt den Weibern den Rest, den ich ursprünglich allein für mich vorgesehen hatte,wenigstens den Rest möchte ich haben, den möchte ich ausschlecken, aber da mir nichts einfällt, muß ich mich hier enteignen, entäußern und entschlagen, vielleicht bald auch unfreiwillig, wenn die Windel wandern muß, weil ich mich nicht einmal mehr meines Wassers gezielt entschlagen kann und schon gar nicht der Aussage, vor allem dieser: Die Brustsäcke baumeln an unseren ältlichen Damen also, wie soll ich sagen? wie die Rucksäcke, nur vorn, fällt mir auf, wahrscheinlich damit keiner sie stiehlt, ein paar von diesen Damen könnten sich gut noch operieren lassen, es ist noch genug Zeit, die neuen 50 sind wie 30 und haben noch mindestens 20 Jahre, soviel Zeit muß sein, daß sie noch schrumpfen kann, und man sollte sie nützen, wenn Sie mich fragen (darauf habe ich Ihnen schon öfter geantwortet als Sie mich gefragt haben, ich meine öfter als Sie mich überhaupt fragen konnten), man kann diese Auswüchse, im Gegensatz zu anderen Auswüchsen, gar nicht übersehen, denn sie sind ja nun einmal, nein, zweimal, vorne am Körper angebracht, und diese Frauen sind noch dazu meist recht entgegenkommend, wenn sie jemand treffen, sie unterhalten sich gern und geben daher zu Spott Anlaß, nur treffen sie oft den ganzen Tag niemand und müssen sich in Zeitungen und Zeitschriften gröblichst


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verspotten lassen. Ich spotte nicht, ich lasse spotten. So, wir machen jetzt einmal Kasse, ja?! Nein, das ist so ziemlich das einzige, das keinen Neid erweckt, dieser Körper einer Frau in mittleren Jahren erweckt keinen Neid, bei niemandem, höchstens Mitleid und leisen Ekel, der manchmal eine etwas lautere Äußerung wagt. Aber nur keinen Neid! Mitleid ist zwar die äußerste Demütigung, die es gibt, aber immer noch besser als Neid, denn mit Neid kann man schon gar nicht leben. Lieber gar nicht leben als unter Neideinfluß! Er frißt einen auf, ohne daß man dadurch weniger würde oder weniger Bedürftigkeiten hätte. Was wollte ich noch sagen? Entschieden bessere Körper warten gleich nebenan, bereit zur Entnahme, so gehen Sie doch endlich Organe entnehmen, wie wahrscheinlich der Kannibale im Wohnhaus Reichsapfelgasse 26, dem langjährigen Wohnsitz von Mama, Oma, Tante und noch einer weiteren Person, die ich für Sie als meinen Cousin identifiziere, so, das wären dann aber wirklich alle, hier ist es gesagt, damit ich wieder aufhören kann! Nur Mama hat woanders gewohnt und mich woanders ganz in Ruhe auf dem Misthaufen gezüchtet und dann aufgegessen. Sie müssen sich nur noch entscheiden, und das haben Sie getan, ich sehe es Ihnen an, wer würde einen schlechteren Körper nehmen, wenn er nicht unbedingt muß, keinen Appetit hat oder mittels Hingabe ein Auto haben könnte, Sie lesen richtig, so gut bin ich noch nie verstanden worden, oder? Das Auto versteht jeder, jedes Kleinkind versteht Auto, wenn es Papa sagen soll, und sagt Papa, wenn es Auto meint. So habe ich es als Kind auch gemacht, aber das Auto kam und kam nicht, nicht einmal ein Goggomobil, das damals klein, aber modern war. Doch


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die Schönheit des Körpers ist leider nur vorübergehend (noch ein Grund, rasch zuzugreifen, bevor er verdirbt!), während die Schönheit des PKWs fortfahrend ist und immerwährend, nur muß man alle zwei Jahre einen neuen kaufen, sonst schaut auch das Auto alt aus und wir schauen mit ihm das Parkhaus an, doch wir genieren uns reinzufahren. Doch oft fahren die alten Autos noch immer, im Gegensatz zum alten Menschen, der höchstens im Rollstuhl oder bestenfalls mit dem Roulator fährt, seinem einzigen und letzten treuen Gehfährten. Dort drüben, wo das Glas lebt, wo sich das Glas benimmt, als lebte es, was aber nur diese Spiegelung ist, denn das Reale lebt ja nie, es ist immer schon vorbei, wenn man es sieht, wartet ein junger Körper, ich nenne ihn voller Entzücken so, denn mir gefällt er ja auch besser als meiner, er ist nicht nur besser, er ist anders, irgendwie anders, denn er gehört einem Mann, und Männer sind einfach anders, ein Körper also (halt, dieser Körper kommt mir so vertraut vor, vielleicht gehört er doch eher einer Frau? Ich sehe es nicht so genau, diese Reflexe auf dem Glas sind etwas hinderlich), hinter der spiegelnden Scheibe, hinter der man nur Schatten und Schämen sieht, nur keinen Neid, bloß den nicht! Jetzt nicht! Oder noch fünf Minuten vorher oder fünf Minuten nachher, bitte, bitte, dann bin ich auch schon fertig mit dem Neidischsein. Also das ist ein unmenschlicher Befehl, da ist Befehlsverweigerung erlaubt, wir werden keinen Richter brauchen. Solche Befehle kann niemand befolgen, daß man der Eine und Einzige für einen anderen Menschen ist, wie es sich z. B. diese Geigenlehrerin Brigitte K. so vorstellt in ihrer friedlichen Existenz, in der sie nichts und niemand kennt


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als einen jungen Mann aus der Nachbarschaft, den sie aber auch nicht wirklich kennt, so wie sie sich ja auch in andren Menschen immer irrt, denn keiner kennt den anderen, jeder ist allein, es weiß es nur nicht jeder. Das ist unmöglich. Das ist unsäglich, aber sagen kann man es trotzdem schon einmal oder mehrmals. Das gehorcht nicht, der Körper gehorcht einem dann nicht, und man selber auch nicht, aber man muß immer der Natur gehorchen, neben der wir ein Nichts sind. Na ja, es gibt Schlimmeres, als nichts zu sein, ich meine, es gibt schlimmere Körper, und es gibt Körper, die schon sehr schlimm sein können, denken Sie an Guantánamo, wo die Menschen ganz besonders nicht folgen wollen und lieber gar nichts wären, als dort zu sein und das zu erdulden. Urlaub ist das keiner. Was sie wollen, nützt ihnen aber nichts, sie müssen, es gibt viele Mittel, daß sie müssen, und dann müssen sie Mittel dagegen kriegen, damit sie nicht sterben, aber hier, in dieser sterbenden Stadt, haben wir es mit Menschen zu tun, die es nicht wagen, wirklich schlimm zu sein, sonst verlieren sie den Rest ihrer Stadt auch noch, welchen sie doch grade für den Fremdenverkehr festlich und fürstlich und fürsorglich herausputzen wollen. Der junge Mann gewinnt jedes Mal den Eindruck: Das sind doch ganz sicher keine neuen Brustwarzen zwischen meinen Fingern, die sind ja gebraucht, iiieh, zumindest sind sie nicht mehr neu, wer die wohl aller schon in der Hand gehabt hat?, da nehme ich lieber die von meiner neuen Freundin, aber nein, eigentlich sind die von der netten, im Vakuum der Musik frischgehaltenen Dame doch auch kaum gebraucht, die schauen noch aus wie neu und halten fleißig nach Neuem Ausschau, so wie mein neues Auto


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hoffentlich auch sein wird, gebraucht, aber wie neu, wenig benutzt, wenn man Glück hat, aber das läßt sich mit den Menschen, die nur selten Glück haben, nicht vergleichen.  Ich weiß nicht, wieso das Leben in diesem Punkt so zartfühlend zu dieser Frau gewesen ist und ihr vieles erspart hat, andres aber nicht, doch trotzdem ist es irgendwie ekelhaft, wenn das Schicksal die Zügel nie straff anzieht und die Menschen ordentlich an die Kandare nimmt, daß sie leben sollen und gesellig sein, sich anderen zugesellen, andren Gesellen zur Geselligkeit verhelfen; es ist sonderbar und wenig anregend, wenn man in diesem Alter noch nicht, noch niemals gebraucht wurde, von keinem, aber der junge Mann wird für all das wenigstens mit Anhänglichkeiten und später, hoffentlich nicht zu spät, mit einem Gebrauchtwagen belohnt werden, also den Anhänger braucht er nicht, nur das Auto allein, für sich allein, und er geniert sich dafür, daß er soviel tun muß nur für ein blödes Auto, nein, blöd ist es nicht, dieses Auto kann mehr als ein Mensch, vor allem ist es schneller und härter und wird uns alle umbringen und danach alleine überleben, es ist dem Menschen meist lieber als jeder andre Körper, inklusive dem eigenen, aber auch dem fremden, der ihm da soeben entgegenzittert, in seinem Haus, nein, in ihrem Haus, wo sind wir überhaupt?, in ihrem Haus; wenn nur dieses Haus selbst nicht kommt!, das wäre was!, dem Haus könnte der Gedanke kommen, wie mir übrigens auch, daß der Gedanke, einmal weg zu sein und doch nicht auf Reisen, doch ganz schön wäre. Da werden den jungen Mann die Schulkollegen aber beneiden, denke ich mir, denn er wird der


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erste in seiner Klasse, der unteren Mittelklasse, sein, der einen eigenen Wagen dieser Klasse haben wird, und er muß dafür bloß ein wenig unter den Besuchern dieser Frau sein, die alle nie kommen, er ist der einzige Besucher unter keinen Besuchern, er muß die Augen ruhig nach innen richten oder nach außen, auf das neue Computergame, das die Frau ihm auch gekauft hat, erst letzte Woche, das war nicht abgemacht, es war abgemacht, daß er am Abend zu Hause bleibt, aber wohin das innere Auge wandert, das merkt sie nie, die Frau. Daß er sie nicht anschauen kann, das merkt sie gar nicht. Er kann ihren Anblick nicht ertragen, obwohl sie doch neu oder fast wie neu ist und ihm sich als Gabe bietet, doch diese Gabe muß erst in einen Motor, in Unbelebtes umgewandelt werden, erst dann ist sie eine wirkliche wehrlose Gabe, welche ausgehändigt werden kann. Und vielleicht geht sich für mich wenigstens noch ein Spoiler aus auf der Marken-Jogginghose mit den Streifen seitlich und ein, zwei, drei Rennstreifen, die auch ich mir gegen den Rat meines Alters und meiner leider nicht erfundenen Figur neu gekauft habe (schau an, die Hose hab ich zufällig, nein, nicht zufällig, sondern weil sie mir gefällt, grade an, von adidas, ich bin doch wirklich immer auf der Höhe der Zeit, die aber längst nicht mehr meine ist, was ich auch unternehme, ich kriege sie nicht mehr zu fassen!), wir schmuggeln uns drunter, wir schmuggeln uns in die neue Zeit hinein und glauben, das mache jung, obwohl sie gar nicht mehr für jemanden wir uns gedacht ist, die Zeit, der Zeit ihre Kunst, ich meine, der Zeit ihre Streifen, die machen uns glatt wieder wie neu und jung und schlank ebenfalls, falls sie in die Längsrichtung gehen,


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an unser statt, die wir nicht mehr gut zu Fuß sind. Und die unbewohnten Häuser, die nicht mehr gebraucht werden, und nicht nur, weil sie alt sind, sondern weil die Stadt sie nicht mehr benötigt, denn ihre Menschen sind halbiert, natürlich nicht jeder einzelne, sondern im gesamten, ihre Zahl ist halbiert worden, die Häuser also sind losgefahren und werden bald bei uns eintreffen. Man sieht ihre innere und äußere Bewegung aber derzeit noch nicht. Der Glauben der Arbeiter ist leider, leider längst völlig ausgerottet, falls sie je einen hatten, und die Arbeit ist jetzt auch weg, schon lang, sie haben also ihre Häuser verlassen und sind in zentrumsnähere Viertel gezogen, damit wenigstens ihre Häuser alleine noch Platz haben, wo vorher Menschen waren, und damit die Häuser Platz, Zeit und Ruhe kriegen, sich woanders niederzulassen. Den Menschen gönnt man sowas nicht. Die wollen sich auch mal verändern, diese Häuser, wenn ihre ehemaligen Bewohner sich schon keinen Urlaub leisten können, da wollen wenigstens die Häuser einmal wegfahren. Dafür schrumpft man die Städte, die die Hälfte ihrer Einwohnerschaft verloren haben, wozu denn sonst, wozu sind da Häuser, wenn man sie zum Wohnen nicht mehr benötigt, wozu noch ein Körper, wenn niemand ihn mehr benötigt?, wozu der düstere Glanz von selbstgezogenen Pflanzen, das tiefgrüne Laubwerk der Bäume im Park und auf der Bergesflanke, der kleine Fluß, der so scharf im Lauf sich krümmt, der stille See, der gar nichts macht, aber Boote auf seiner quecksilbrigen Oberfläche duldet, und wieso, warum dulden diese Häuser die Menschen nicht mehr? Das ist einfach zu beantworten: Weil es diese Menschen nicht mehr gibt, es gibt nur noch die


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Hälfte von ihnen und aus! Wie oft soll ich es noch sagen? Ich weiß schon, es wäre Ihnen lieber, wenn ich es überhaupt nicht sagen würde. Die Hälfte von ihnen leistet die gleiche Arbeit wie zuvor, nein, nicht die Hälfte, nicht das Zehnfache von ihnen, sondern das Hundertfache von ihnen!, ich drücke mich unklar aus, ich weiß. Nochmal: Die gleiche Arbeit wird heute von einem Hundertstel an Menschen geleistet und zwar mit dem gleichen Ergebnis! Das wird hier alles viel zu lang, glaube ich. Nein, ich weiß es. Tausend Menschen könnten dieselbe Arbeit wie ich in der gleichen Zeit leisten! Äh, ich sehe, Sie winken ab. Gott sei Dank. Es gibt sie nicht mehr, all die Menschen, die früher das gleiche taten wie heute die wenigen! Die Häuser wollen daher auch ein wenig näher heranrücken und ein wenig mehr Wärme von Fremden bekommen. Denn ihre Öfen sind jetzt endgültig und für immer abgedreht. Doch die Wände glühen trotzdem (schlecht gedämmt, was?! Haben noch nicht meine zusammengeklebte Dichtungsweise ausprobiert? Das kommt schon noch!), und sie rücken näher. Ihre Wände nähern sich. Die Frau steht in der Küche und starrt auf das Foto des Mannes, der sie verlassen hat und sogar ein neues Kind erzeugte, er hat seine alte Frau vorher ordnungsgemäß abgelegt wie ein Kleidungsstück, und das auch noch in einer abgelegenen Gegend, da paßt alles zusammen, das hat er sich gut überlegt, nur keinen Neid! Ihren Partner werden Sie nicht so schnell los, denn Sie haben nicht vorgesorgt, daß Sie einen neuen haben, wenn Sie ihn brauchen. So ein unwirklicher Eindruck, der da allem anhaftet! Und ich bemühe mich so sehr, ihn wirklich zu machen, aber er wird es nicht, und er erscheint auch nicht, der


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Eindruck, er ist einfach nur da, in meinem Kissen, wo ich meinen müden Kopf vorhin hingelegt habe, da liegt er jetzt schon seit zwei Stunden, und keiner holt ihn ab. Es ist niemand da, sonst keiner, außer mir keiner, und ich habe ihn schon. Ich habe dieses Buch schon gelesen und das dort auch. Aber ich bin doch auch noch da! Nein, ich bin auch nicht da. Ich wäre gern ein kraftstrotzender Wasserfall, der seine Kraft gar nicht braucht, weil es eh immer bergab geht mit ihm, aber nicht einmal die Einfälle kommen zu mir, sie gehen nur, irgendwie ähnelt das schon einem Wasserfall, na ja, von fern zumindest, da hat man den Eindruck, das Wasser stürze herab, ohne daß es oben eingespeist worden wäre, wir starren ja immer nur auf die Gischt, die all die Schaumschläger von sich machen, und wir beneiden sie dafür, aber woher das alles kommt, das interessiert uns nicht. Es hat sich schon lange keiner mehr einen Weg in diese Frau gebahnt, da kommen eher noch die Häuser herbei zu uns, und alle Wege führen an dieser Frau vorbei, vielleicht nach Rom, wer weiß, aber dort kommt sie nicht mehr hin, das ahne ich schon in meinem Dunkel, ich meine in meinem Dünkel. Das Wasser fällt, aber es interessiert uns nur, wenn es das im Ausland tut, damit wir dorthin fahren können. Da war doch noch eine dritte Person auf dem Bild drauf, ein junges Gesicht, aber es ist nicht und nicht zu erkennen, ähnlich diesem Fluß, der hier über die Felsen fällt, hoppala, der steht wieder auf, keine Frage, der steht wieder auf, der Fluß, er schäumt ein wenig vor Wut, und dann fließt er einfach weiter. Ein Mädchen ist das da auf dem Foto, oder? Doch, eindeutig. Wohl eine Schülerin, vielleicht ein Lehrling.


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Hat sie, die Ältere, einst selbst so ausgesehen und ist sie dann, von glühenden Wänden getrieben, auf das zugetrieben, was sie jetzt geworden ist, was das Leben aus ihr gemacht hat, das Leben und die Zeit, weil sie keinen Ausweg gesehen hat, dem Druck des Lebenswassers standzuhalten? Und dieses Wasser läßt sich nicht so leicht einfangen, sonst wäre es doch eher ein Waserl als ein Gewässer. Flacher und flacher wird der Rhombus um diese Frau, die Häuser fahren schneller, etwas ist anders, keine Ahnung was, kein Arm kommt, sie zu retten, denn eher fahren die Häuser, als daß sie sich bewegen könnte, als daß ich mich rühren könnte. Es rührt mich vieles, aber auch ich rühre mich nun nicht mehr, ich kann nur sagen: leider. Das fremde Haus, das nur etwas Gesellschaft wollte, tut des Guten leider zuviel und fährt krachend durch den Zaun hindurch und in den Vorgarten, wo es den festen, aber nicht zu festen Boden eines Grabes findet. Die junge Tote darin, die so jung ist, daß sie ihrem Abbild in der Zeitschrift noch ähnelt, wölbt sich heraus, ein sprungbereiter Körper, das Gesicht gar nicht mal so unkenntlich wie auf dem durch einen Turnschuhtritt entstellten Foto in dieser Zeitschrift. Ist es die junge Geliebte jenes vorhin noch nackten Knaben dort auf dem Bett, mit dessen Körper vorhin noch fleißig, aber nicht zielführend genug, gearbeitet wurde, damit er selbst nichts tun mußte, glauben Sie etwa, JETZT tut sich endlich was? Vergessen Sies, und wenn, dann nicht hier, hier tut sich nichts, und ich habe ja auch schon alles vergessen, nur hinaufschauen wollte der Knabe zu diesem wesenlosen Springbrunnen von Frau, ist das die junge Geliebte (eine Schulfreundin, seit


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ein paar Tagen abgängig, man sucht bereits mittels Aufrufen an die Bevölkerung nach ihr, dies nur ganz nebenbei, weil ich es genauer nicht sagen könnte), die von der Frau um die Ecke und dann unter die Erde gebracht wurde, aus Eifersucht? Aus Neid? Warum dann sonst? Ist es ein Mädchen, das hier dilettantisch begraben wurde, nicht tief genug, und schon ein schlichtes fahrendes Haus, das sich nicht einfügen wollte, kann sie wieder aus ihrem Grab herauskatapultieren, herausbugsieren, diese junge Frau, dieses Mädchen, diese Schülerin des Bundesrealgymasiums in Sowieso,  in Wasweißich, das auch bald seine Zelte abbrechen wird? Nein, das glaube ich nicht. Das ist nicht wahr. Das ist doch schon vor Monaten, wenn nicht vor Jahren, in der Zeitung gestanden und gar nicht mehr wahr! Was glaube ich nicht? Bitte, fragen Sie mich das, ich weiß nicht was, aber fragen Sie mich das später, wenn ich, gemäß der TV-Serie C.S.I. einige intimste Nachforschungen nach den Zellen und dem Erbgut dieses Menschen hier angestellt haben werde. An diesem Mädchen hat einer etwas angestellt, kein Zweifel. Er hat etwas an ihr verbrochen. Ich kann das auch andre machen lassen, das Untersuchen von Körpern, ich kann es ruhig dem Fernsehn überlassen, die können das besser, und man sieht außerdem noch genauer, oft sogar schematisch, in einer Computeranimation dargestellt, in fast animalischer, animierter Belebung, was sie dort tun, doch sie wissen nicht, was sie tun, nein, im Gegenteil, wir wissen es nicht, aber die im TV wissen es genau, und wir sollen es von außen nachvollziehen, also ich kann das nicht nachvollziehen, wie man einen DNA-Test machen soll, sonst würde ich einen machen, weil ich wissen möchte, ob ich überhaupt ich bin. Ich alte


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Funse, ich alte Tranfunsel, kann Ihnen das nicht mehr erhellen. Ich kann es nicht, ich habe nicht die passenden Geräte und Möglichkeiten dafür. Dieser junge Körper, der Körper eines Mädchens, vergraben, schon vor Monaten, oder Jahren?, nein, nicht im Keller, der hat einen Betonboden, und Preßluftbohrer ist keiner vorrätig, die Bohrer arbeiten nämlich alle vor meinem Haus, gemeinsam singend und sägend, die können leider nicht; begraben wurde der Körper des Mädchen neben der kleinen Garage, nicht so tief, wie es besser gewesen wäre, äh, ich meine, es wäre doch vielleicht besser gewesen, ihn tiefer zu begraben, das hätte aber ein, zwei Stunden Mehrarbeit bedeutet, und eine ältere Frau ist nicht mehr so kräftig am Spateln, während ein alter Mann wiederum kein Schnellzug ist; sie ist stets von Osteoporose bedroht, die alte Frau, eine Bedrohung, die sie mittels körperlicher Tätigkeit, wie der Arzt behauptet und der dort auch, wenigstens ein paar Stunden hinausschieben, wenn auch nicht ganz abwenden kann (nicht einmal dies stimmt, es gibt jetzt diese neue Jahres-Kalkdepotspritze, mit der können wir unsere Fassade von innen heraus komplett renovieren, sodaß sie wieder ein Jahr stehenbleibt, danach muß man den Vorgang wiederholen), es hätte lang gedauert, bis einer den Körper dieses Mädchens findet, aber so geht es natürlich viel schneller, da die menschenleere, die menschenentleerte Gasse gegenüber in diesem Augenblick, der sich von mir aber mühelos dehnen läßt, wenn ich will, und ich will!, krachend und mit ihren Schaufeln herumrudernd, in den Vorgarten gefahren kommt, die Gasse kommt jetzt persönlich, sie gräbt sich selber auf, sie gräbt sich ein,


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sie bunkert sich ein, ausgerechnet hier, und ihr gekrümmter Leib gibt etwas frei, ich glaubs nicht, sie gibt ihn wirklich frei, diesmal den Körper des Kindes, die Gasse, die es wieder ans Tageslicht brachte, den Körper des halben Kindes, nein, ich meine nicht einen halben Kinderkörper, es ist wie vorhin, wenn ich sage halb, meine ich nicht, daß Menschen halbiert und in dieser Form leichter genossen werden können. Sie dürfen mir nicht glauben, wenn ich etwas sage, ich weiß ja gar nicht, wovon ich überhaupt spreche, nie weiß ich das; dieser Körper eines Mädchens also findet in der Erde die Ruhe nicht mehr und kommt mir hoch, ich will es nicht, es ist inzwischen sogar Jahre her, aber sie kommt mir immer noch echt hoch, diese ganze Ruhe dauernd, und die Erde auch, ich muß heute nämlich noch zwei Stück Bambus, ein Riesenblatt und einen Königsfarn pflanzen, wo die Natur mit ihrer Leere eigentlich mich pflanzen wollte, aber das werde ich ihr schon noch austreiben, spätestens dann, wenn diese Riesenblätter ausgetrieben haben werden. Und diese Gasse, die da hergekommen ist, pflanzt mich jetzt aber wirklich. Haben Sie das vorhin gehört? Da ist kein Schrei und das war auch keiner. Die Frau steht immer noch, als wäre nichts, als wäre sie es nicht, im Vorzimmer und wickelt ihr Kipferl aus, das sie ja eigentlich schon längst gegessen haben müßte, wenn ich in meinen leider recht schlampigen Aufzeichnungen blättere, und sie sortiert ihre Abfälle, die sie eigentlich schon entsorgt haben müßte, und auch ihr Fall wird bald verhandelt werden, es macht keinen Unterschied, sie ist ja seit langem verjährt, abgeurteilt und muß nur noch sitzen gehen, und das Trennen, jede


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Trennung, über die wir keine Macht haben, das Trennen von Altstoffen, wie es von uns allen verlangt würde (nur wollen die Alten von den Jungen nicht lassen!), täten wir desgleichen, ist jetzt verschoben, es ist um einen Tag verschoben, da wir diese Woche einen Feiertag hatten, und da kommt der Trenner immer erst am Freitag und trennt uns von unseren Lieben, und ein graues Auto mit grau uniformierten Menschen und einem grauen tragbaren Sarg trennt uns ebenfalls von unseren Lieben, wenn auch nicht sofort, Sie müssen erst bei der Gemeinde anrufen. So viele Menschen sind auf diese Weise bereits entfernt worden, die uns einst die Nächsten waren, und jetzt kommen die Unsrigen schon als nächste dran, so, Moment, sie sind jetzt aufgerufen, ihre Nummer erscheint mit einem leisen Klicken, und einen Augenblick später sind sie durch ihre Hinterbliebenen bereits glanzvoll ersetzt, die nun ihrerseits drauf warten, daß jetzt sie an die Reihe kommen. Jeder sieht uns, aber wir müssen dafür bluten, alles, was wir kaufen könnten, ist ja mehr wert als wir, und wir müssen dafür bluten, äh, blechen, ja, wir können diesen Vorgang noch verbessern, denn wenn unsere Umwelt besser ist als wir, werden wir vielleicht auch besser, wir beide werden gemeinsam besser, und dann werden uns auch keine blutenden Verletzungen (gern auch durch Blech, und zwar auf der Straße) mehr zugefügt, endlich, ja, das Trennen, der Umwelt zuliebe (wer tut eigentlich uns was zuliebe, wenn wir alt sind?), das müssen wir und aus, das ist uns aufgebürdet, aber zu diesem Zeitpunkt ist das Blut schon geronnen, ich meine gestockt, wir würden es nicht freiwillig tun, uns von unserem Müll trennen und ihn selber auch, es macht


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zusätzliche Arbeit, aber wenn es andre tun, tun wir es auch, das steht fest, denn wir werden beobachtet, geben Sie also bitte ein gutes Beispiel dafür, gehen Sie voran, gehen Sie mit dem Reisen mir voran, ich werde Ihnen dafür nicht folgen! Ich sagte nicht, geben Sie Darfur ein gutes Beispiel für sinnvolle Zwecke, nur diesmal friedlich, meine ich, denn unsere Zwecke sind normalerweise nie friedlich, vorausgesetzt, wir kennen sie überhaupt, die Zwecke, warum wir leben. Der Bursch kennt das Auto schon, das er haben möchte, will aber flexibel bleiben, er hat die Wahl, aber nur in einer bestimmten Preiskategorie, welche die Frau vorherbestimmt hat, die außer Konkurrenz läuft, nicht einmal wirklich läuft, würde ich sagen, obwohl es ihr an sich guttäte. Das Auto für den jungen Mann muß innerhalb ihrer Möglichkeiten liegen, während ihr Geigenspiel oft über ihre Möglichkeiten hinausgeht, ich habe keine Ahnung wohin, in Richtung Bach-Solosonate vermutlich. Sie legt sich nicht dazu, die Täterin, obwohl auch sie dazugehört. Alle Tätigen gehören noch dazu. Sie ist eine Frau, aber sie hat diese junge Frau zu sehr und zu lange und zu breit beneidet, einfach, weil diese jung und unbekümmert war und ihr den jungen Mann ausspannen wollte, zumindest konnte man das annehmen, als man ihrer zum ersten Mal ansichtig wurde, so locker wie die ausgesehen hat, ähnlich dem Geigenbogen, wenn man an der Schraube dreht; nein, gar nichts konnte man annehmen, nichts ist gegeben, nur die Hingabe ist als Gabe gegeben, oder sie ist einem eben nicht gegeben, so einfach ist das, und so empfinde auch ich, sie wurde zu einem trübdunklen, nur durch Luft schon aufgepeitschten, wütenden See, die Frau, und


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das war nicht gut, denn einen See hatte die Landschaft ja schon, und einen zweiten benötigt sie nicht, es ist schon schwer genug, diesen einen für den Fremdenverkehr zu präparieren, damit er so sauber bleibt wie er ist, nachdem zwei Tonnen Sonnenschutzmittel in ihn hineingeraten sind und drei Tonnen Scheiße, Magen- und Darmbakterien und Pisse, letztere zum Glück wenigstens steril, wenn der Mensch gesund ist, was er aber natürlich unbedingt sein muß. Die Frau ist (auch dies im Unterschied zum See, der einfach gar nichts tut, außer Wellen machen, sinnlos, wie wir), ohne es zu merken, an den Rand getaumelt, ich erinnere mich jetzt nicht an welchen, die Häuser krachen ineinander, etwas macht sich Luft, oder ist es nur die verdrängte Luftschneise, die atemlos hinter den Häusern hereilt, weil sie vorn, wo die Luft zusammengeschoben wird, keinen Platz mehr hat, da ist schon eine andre Luft, fast alles von andren Menschen ausgeatmet. Wollen Sie mir nicht noch ein Wort der Liebe sagen? Nein? Dieser Frau vielleicht? Auch nicht? Wo ist ein ausgestreckter Arm, der meinen packt? Nein, nichts. Da müssen erst Häuser über mich hinwegeilen, daß ich einen solchen schwachen Laut ausstoße, den kaum einer hört, den kaum einer erhört, aber es ist zu spät. Ich habe mich bis in meine innersten Winkel ausgeleuchtet und die Frau darüber vergessen, über die ich eigentlich sprechen wollte, bis sogar eine ganze Häuserzeile, auf die ich nichts mehr schmieren konnte mit meinem blöden Stift oder was ich da habe, eine Spraydose?, auf mich zukam, und das ist schon viel mehr, als mir zukommt, daß etwas kommt, daß etwas kommt, das ja von irgendwoher gekommen sein muß, ein


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Haus kommt zum anderen, ein Stein kommt zum anderen, ein Wort gibt das andre, auch wenn es nur so hingeschmiert ist, aber keiner kommt zu mir, äh, sogar Steine kommen schon, aber kein Mensch kommt zu mir, Gott sei Dank, da bin ich aber froh. So? Haben Sie nicht vorhin etwas ganz andres behauptet? Nein, na gut, Sie können hier Ihre Meinung ohne Schaden wieder zurücknehmen, aber wirklich nur, wenn sie keine Schäden oder Mängel hat, es ist egal, was Sie sagen, ich werde es ohnedies hier nicht aufschreiben und damit zur Geltung bringen, hier bringe nur ich mich zur Geltung, und es ist mir immer egal gewesen, was Sie sagen wollen. Hauen Sie ab! Die Menschen kommen nämlich aus ihren Gräbern, und das schlägt natürlich alles, aber sie kommen nicht, wenn der Schöpfer es so will, sondern erst, wenn die leeren, die menschenentleerten Häuser von selber losfahren, etwas, das man sich ursprünglich erst nach Ende der Welt vorgestellt hätte, doch diese Erz-Stadt schafft es schon davor, vor dem Ende, ein Ende vor dem Ende,  ja, das müssen sie schon selber machen, die Häuser, denn die Toten können nicht mehr gehen, so müssen ihre Umschläge, die ausnahmsweise harten Briefumschläge (man kann sie versteifen! Man kann sogar sich auf etwas versteifen, aber man kriegt es deswegen noch lange nicht!) der Menschen, die nichts zu melden und nichts zu sagen haben, sie umschließen nichts mehr, denn die meisten sind ja fort, sofort gehen, aber wir wollten sowieso gehen, um sie auszugraben, die Häuser, sonst kommen die ja nie weg, genau wie ich, und das wollen sie doch nicht, und dort, wo einst ihre Fundamente waren, ist jetzt nichts mehr, ach


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was. Was solls. Hier kommt der Wagen mit meinem Gepäck, aber ich fahre nicht fort, der Wagen muß sich geirrt haben oder er holt jemand andren ab, den ich ursprünglich in meiner Nähe behalten wollte, aber nicht konnte, und er ist ein ganzes Haus, dieser vermeintliche Wagen, dieser Wohnwagen, es ist dicht und ohne Unterbrechung, dieses fahrende Haus, na ja, die Fenster und Türen könnte man schon als eine solche bezeichnen, die Häuser wären sonst denn doch zu gleichförmig, das sehe ich ein. Sie kommen auf ihrem unübersichtlichen oder sehr übersichtlichen (es steht ihnen ja nichts mehr im Wege) Gang durch die Vorgärten der noch belebten Welt, die leeren Häuser kommen in den kleinen Raum, in dem wir wohnen, na, Sie vielleicht nicht, aber ich wohne dort. Die Gräber wölben sich nach außen, weil ein Haus die Erde so plattgequetscht hat, daß sie aufgeworfen wurde, aufgeplatzt ist wie mit dem eigenen Fett fest aufgespritzte Lippen, es gibt ein schmatzendes, nein, ein brutzelndes Geräusch, als läge etwas auf der heißen Herdplatte, das zu entfernen man vergessen hat, doch es kommt von dort, aus der Erde, es kommt der Körper eines jungen Mädchens hervor, der dort mit recht wenig, zuwenig Sorgfalt verscharrt wurde, und den zu entfernen man vergessen hat, die Frau, die diese Tat beging, konnte ja nicht ahnen, daß deswegen gleich die ganze Siedlung in ihren Vorgarten fährt! Wer hätte das gedacht, daß sowas einmal passieren und dabei sogar fotografiert werden könnte, denn alles, was passiert, wird fotografiert, das können heute die Telefone sehr gut mit übernehmen, die übernehmen sich dabei nicht, die können auch ins Internet, ins TV, ich meine das TV aus sich herausschicken, die


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sind wahnsinnig geschickt, diese Telefone, ich weiß gar nicht, was sie noch alles können, und wüßte ich es, könnte ich es hier gar nicht vollständig anführen. Und sie gruben und sie gruben und sie gruben, aber die Erde muß ja wohin, der Aushub, der Auswurf muß ja wohin, und den häufeln wir an, doch diese sorgfältige Arbeit wird von einem einzigen Häuselblock wieder total vernichtet, der zu uns kommt, er erkennt uns, grüßt aber nicht, mir ist trotzdem nicht so, als wäre dieser Block ein Fremder, die Frau und ich, wir haben ihn jahrelang angeschaut, er stand ja gleich gegenüber, auf nichts kann man sich verlassen, nicht einmal darauf, daß die Häuser nicht ihre Plätze verlassen. Ich kann nicht verreisen, oooch, nur keinen Neid! Wenn diese Häuser verlassen werden und losfahren können, dann wirst wohl auch du es dereinst können, und wenn du darüber über 80 werden müßtest! Aber wenn man die Städte schrumpft, bleibt meist etwas übrig, das nicht gebraucht wird, ist doch klar, oder? Und das kann sich dann selbständig oder zumindest scheinselbständig machen, wie es das Gesetz vorsieht. Diese Häuser kommen auf eigene Initiative. Ich beneide sogar die Häuser noch, denn aus eigener Initiative habe ich schon lang nichts mehr unternehmen können. Meine Schuld. Weil ihnen langweilig wurde, so allein und von Menschen gereinigt? Weil sie die Menschen darum beneidet haben, daß die so mobil sind? Bis in die Karibik oder auf die Seychellen, von denen ich schon gehört habe, aber wirklich nur gehört, ich kenne sie alle, die lieben, guten Inseln, ja nur vom Hörensagen, und ich sage so viel, aber nichts, was Ihnen Hören und Sehen vergehen ließe, und so muß ich selber vergehen? Was soll das


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Fragezeichen? Ist doch so, oder? Von unserer Aufmerksamkeit wären die Häuser so gerührt, daß sie sich einmal uns anschauen wollten, allerdings lieber von außen. Lassen Sie sich gesagt sein: Wo immer Sie sind, rein kommt man nie! Man ist immer draußen, und dort bleibt man auch, vor allem, wenn man alt ist, dann kommen nämlich noch alle anderen vor einem, die Schlange braucht schließlich einen Kopf, sonst weiß sie nicht, wohin sie gleiten und schlüpfen soll! Gut, ich gebe nach, ich bin immer draußen, Sie sind es nicht. Der junge Mann hier vermißt seit Tagen schon seine Freundin, aber nicht sehr, er vermißt sein Auto mehr, das er noch gar nicht kennengelernt hat, sonst könnte er vielleicht rascher erfahren, wo sie geblieben ist, die Freundin. Sie ist gewaltsam, mittels Handarbeit, in die Erde gebracht worden. Handarbeit kann man nicht sagen, die ist etwas Leichtes, sodaß sogar Ministerinnen sie nebenbei noch ausführen können und dazu auch noch Volkslieder singen und Blockflöte oder Naturgitarre spielen. Das ist gar nicht so unglaublich, wie Sie vielleicht denken. Für solche und noch viel unglaublicheren Dinge ist dieses Haus hier einfach losgefahren, als wäre das gar nichts (na ja, nicht direkt dafür!) – bitte etwas schneller nachrücken bei Einschüben, die Damen Buchstaben!, ich hab hier nicht jedesmal eine halbe Stunde Zeit, diese Stadt mag Zeit haben, aber ich hab sie nicht – ,es ist also losgefahren, das Haus, und hat sie, die Freundin, die Junge, eigenhändig, in Eigeninitiative wieder ausgegraben, dem Boden entrissen, nachdem Frau Brigitte K. sie derart mühsam mit dem Spaten und der Spitzhacke aus dem Schuppen eingegraben hatte, sie kommt da also einfach


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wieder raus, nein, einfach wars nicht, sie kommt mir und dem Boden hoch, die Junge, wenn auch unabsichtlich. So war es ursprünglich nicht geplant. Wer rechnet denn damit, daß die Häuser einherkommen, zu uns? Es ist doch sogar längst vorbei, daß es bereits in der Zeitung gestanden ist (also das könnte man mit Sicherheit besser sagen), es ist vorbei, daß es (mit Fotos) in einer Zeitschrift abgebildet war, und es ist auch nicht wahr. Warum habe ich bloß all dies erfunden, wenn ich es letztlich doch nicht erzählen kann? Habe ich es erfunden, damit ich es nacherzählen kann? Mir wäre wohler, ich hätte nicht. Es ist unvorstellbar, wieso habe ich es mir dann vorgestellt? Na ja, mehr als vorgestellt habe ich es mir doch gar nicht. Es hat sich mir ja auch nicht vorgestellt. Das alles ist, als brächte man ein Gebirge her, zu dem man ja eigentlich fahren sollte, denn der Tourismus will das so, daß die, welche dort sind, zu uns herkommen, die wir hier sind, falls überhaupt noch welche hier sind, besser kann ich auch dies nicht sagen, Sie können diese Rollen auch tauschen, wenn Sie mit Ihrer unzufrieden sind, nein, das Gebirge kommt nicht zu uns, wir müssen vielmehr zu ihm, aber falls es käme, müßte es sich schon herbequemen, damit wir ihm einen Platz freimachen, damit es seine Sachen auspackt und sich häuslich einrichtet und seine Sachen in den Schrank räumt und die Badezimmersachen ins Badezimmer. Also damit es das tun kann, muß es nicht eigens herkommen, das kann es auch zuhause machen, das Gebirge. So. Was noch? Nichts. Oder doch? Vieles bringt uns hierher, oft stählerne Schienen, die sich für immer in das weiche Gefängnis eines Bodens gesenkt haben, dazwischen


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Schwellen, über die der glänzende Stahl läuft, der so viele ernährt hat, Schwellen, nach denen die Schwellenländer benannt wurden (damit sich wenigstens jemand an sie erinnert, an die Schwellen!), in denen sich der Großteil der Bevölkerung nach und nach, wie Wasser, das unaufhörlich rinnt, in den angeschwollenen Städten gesammelt hat, während woanders die Städte laut aufschreien, ausrinnen und dann sterben. Doch die Schienen liegen da, freundlich und still, manchmal glitzernd im Regen. Ihnen ist es egal. Sie nehmen es, wies kommt. Sie geben es, wies geht. Der Stahl als Inbegriff von Treue zum Standort, zum Boden, über den er führt, in zwei parallelen Linien, bis zum Horizont? Der Stahl, über den so viele hinwegfliegen, in der Luft, der Stahl, über den sie hinwegrollen, die Räder? Der Stahl der Eisenbahnschienen? Ja, sie werden immer noch gebraucht, und diejenigen, die schon da waren, sind immer noch in Gebrauch. Die Gegend nimmt sie sanft und offen auf, diese Schienen, und inzwischen gehören sie zur Landschaft, als wären sie hier gewachsen. Doch er wurde erzeugt, der Stahl, am liebsten würde ich ihn mit einem Wald vergleichen, der ja auch einmal gesetzt wurde und jetzt, da er gesetzter geworden ist, für immer, zumindest bis er geschlägert wird, hier wohnt, als wäre er nie nicht gewesen. Die Schienen liegen hier, als hätten sie nie erzeugt worden sein müssen. Der Wind streicht über den Stahl, den Menschen gemacht haben. Sie konnten damals etwas dafür. Sie bekamen damals etwas dafür. Sie konnten den Stahl erschaffen, der jetzt so natürlich hier liegt wie ein Stern, der allerdings steht, am Himmel, während die Landschaft unter dem Sturm wie


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Wellen wogt. Auf ihrem weißen Bett aus Schotter gehen sie nun weiter, die Schienen, die Eisenbahnschienen, und sie führen uns, nein, sie führen unter uns davon, in die Ferne, wohin wir auch müssen, denn der Zug verläßt seine Schienen nur selten und nur, wenn er muß. Und dann breiten die Menschen ihre Augen um sich herum aus, weil der Zug außerhalb seiner Schienen steht, wohin er gesprungen ist wie ein junger Bock. Und die Menschen breiten auch ihre Glieder um sich herum aus, weil sie tot sind. Nur die Schienen bleiben hier. Nicht ihre Schuld, daß sie verlassen wurden wie die Städte, in denen sie einst geschaffen wurden. So. Was noch? Nichts.        

Cleveland, Ohio

Nur keinen Neid, warum sag ich das andauernd, es ist hier ja niemand neidisch außer jedem?! Ist das nicht das ehemalige Eisenbahnerhaus mit den längst leeren Blumenkästen? Ja, das ist es. Aber wieso ist es hier? Das war doch gestern noch dort drüben, oder? Da ist eine alte eisige Latrine, mindestens zehn Kabinen nebeneinander, meine nackten Füße frieren am Boden beinahe fest, aber ich sollte besser rennen, denn unter mir


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rennt dieses Haus jetzt los und weiß nicht, daß ich, ich allein, noch drinnen bin. Nein, nicht ich allein, dort in dem letzten Zimmer liegt ein junger Mann, der diesmal mir gehört, mir ganz allein, wenn auch nur kurz und längst vergangen, was hier aber nicht zählt, nackt auf dem Rücken und wartet auf mich, das ist wirklich sehr komisch. Ich werde mir sein bestes Stück sehr sorgfältig besehen, wenn ich aus dieser Latrine für Eisenbahnarbeiter wieder rauskomme. Am Gang ist kein Licht mehr, überhaupt keins. Das Licht ist schon abgedreht worden. Ich muß wieder zurück zu ihm, nicht dem Licht, das ist weg, dem jungen Mann, der bald weg sein wird, zu dem muß ich hin, das weiß ich. Wir sind die einzigen Menschen hier im leergeräumten ausgemieteten Haus, das bald abgerissen werden wird, aber offenbar hat es Angst gekriegt, das Haus, weil nur noch wir drin sind, uns hat es vielleicht übersehen und ist losgelaufen, mitsamt den Gegenständen, die Menschen gesammelt und dann doch zurückgelassen haben, weil sie sie nicht mehr gebraucht haben. Ich bin aber auch noch drin. Wir sind noch da, dieser Mann und ich. Komisch, das Haus hat sich doch gestern noch nicht bewegt, was will es denn? Was hat es vor? Drängen Sie doch nicht so, Sie erfahren es ja, Sie erfahren es noch rechtzeitig, daß dieses Haus fahren kann und eine Mobilie geworden ist, aus einer Immobilie heraus. Was drängen Sie mich, ich habe diese Platten nicht gelegt und nicht verlegt, ich habe die Bewohner, Stahlarbeiter, Eisenbahner und Bergwerksleute ohne Familie, nicht vertrieben. Ich zeige Ihnen nur, was an der Grenze dieses kleinen Gartens vergraben ist, doch ich werde die Stelle nicht wiederfinden, es hat sich alles


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verändert. Wahrscheinlich war es gar nicht. Wir fahren jetzt, Achtung. Dieses Massenklo, diese Latrine, ist einfach ekelhaft, außer mir und dem jungen Mann geht da keiner mehr drauf, und wir auch nur, wenn wir müssen. Immerhin können wir es uns aussuchen, denn es gibt viele Kabinen, die alle leerstehen, die Spülungen funktionieren noch, das Wasser haben sie noch nicht abgedreht, wir haben ja noch eine Frist bis Ende des Monats, das haben wir schriftlich, der Boden ist eiskalt, kälter als eiskalt, ich habe meine Lieblingskabine ausgewählt, sehen Sie, die da, da ist das hölzerne Sitzbrett noch nicht so geborsten, daß ich mir einen Schiefer in den Arsch einziehen würde, wenn ich mich hinsetze. Dieses nehme ich, wie üblich. Diese Kabine ist gut genug für mich, um einen angenehmen Aufenthalt von zwei, drei Minuten zu garantieren, dann muß ich aber weiter, weil dann ja auch das Haus weiter muß. Das hat es mir mitgeteilt, schriftlich. Es ist angefordert und wird durch ein neues komplett ersetzt werden. Ich werde leider nicht ersetzt werden können durch eine, die selber fortgehen kann. Dort drinnen, da ist noch ein Gang dazwischen und eine Bassena, das Wasser rinnt noch, wenn man es aufdreht, auch die Klospülung geht noch, obwohl wir verständigt wurden, daß Ende des Monats alles abgedreht wird, nichts mehr geht und wir weg sein müssen, es gab eine dreimalige Verständigung mit Aufschubswirkung, doch jetzt wirkt offenbar die Anschubswirkung stärker als alles andre auf dieses Haus, und wir werden mit ihm losfahren müssen, wenn wir nicht rechtzeitig abspringen können. Wir sind nur noch zwei Personen, sehen Sie, dieser junge Mann im Zimmer und ich grad auf dem Klo, aber bald wieder im


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Zimmer, wo ein Heizofen glüht. Die Wohnung ist klein und primitiv, aber es ist alles da, auch Kühlschrank und Telefon sind anwesend, und wozu gibts das Handy? Das gibt es noch gar nicht, das Zellophon. Es wurde uns erst später von Gott und der Gesellschaft, da waren sie sich endlich mal einig, gegeben, damit wir es benutzen, damit wir selber was eingeben, und das tun wir auch fleißig. Gott, ist der Boden kalt, gleich bin ich aber drinnen, im gemütlichen Zimmerchen, das, wenns besonders eisig ist und der Heizlüfter nicht ausreicht, von Gasflammen im Herd zusatzerwärmt wird, ja, das Gas haben sie uns auch noch nicht abgedreht, wo Gasflammen vom Herd noch etwas Wärme abzugeben haben, bevor alles abzugeben ist. Wir geben nichts, aber wir können jederzeit irgendwo auf Besuch gehen, dann sind wir selber woanders, dann geben wir uns woanders aus, doch damit haben wir so lange gezögert, daß jetzt das ganze Haus losmarschiert ist. Wie hat sich doch alles verändert. Ich wußte es schon immer: Da ich nicht reisen kann, wird es sogar mein Haus noch eher können als ich, aber dies ist jetzt ein andres Haus, woanders, in einer andren Zeit. Das sagt eine, die Veränderung haßt! Also können Sie es mir schon glauben. Der eiskalte Boden ist von Sprüngen umgeben, ich hebe am Klo meine Füße an, damit sie nicht mit dem Dreck und der Kälte in Berührung kommen, aber was ist das schon angesichts der Tatsache, daß das ganze Haus gleich Feindberührung haben wird, und ich bin noch, wir sind noch drin. Das Haus weiß vielleicht nicht, daß noch jemand drinnen ist, es hält sich für leer und will unbedingt diese Einfamilienhäuser, nach denen sich Menschen halbe Leben lang gesehnt haben, unterpflügen,


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vielleicht aus Neid, daß es immer geringgeschätzt wurde gegenüber diesen Individualhäusern, die Kilometer an Gegend fressen, wenn auch billiger als mit Benzin. Wenn das Arbeiterwohnhaus stirbt, sollen die andren Häuser auch sterben. Das ist keine Einstellung, und es war auch keine, denn wäre das Haus richtig eingestellt gewesen, hätte es sich doch niemals bewegen dürfen. So aber kommt es. Es kommt. Weiter gibt es nichts zu sagen, als das, worauf wir alle warten, daß wir endlich kommen dürfen.

Ende

 

Unvollständige oder fehlerhafte Sätze bitte (jeder für sich selbst) ergänzen bzw. korrigieren!


(danke vielmals, Angela, Daniel, Gottfried!)

24.4.2008


 

 

 

 

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Neid © 2008 Elfriede Jelinek

 

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